Impfungen für Indien

 

Welche Impfungen für eine Indienreise notwendig sind, hängt nicht nur von der Reiseroute, sondern auch von der Art der Reise ab. Ein Geschäftsmann in Mumbai braucht sicherlich weniger Impfungen als Reisende, die für 2 Wochen eine Ayurvedakur in Kerala oder Goa besuchen.
Speziell Touristen unter einfachen Bedingungen (Rucksack) bzw. Langzeitreisende sollten auf jeden Fall ein Beratungsgespräch mit einem Tropenmediziner in Anspruch nehmen.

Österreichischer Impfplan:

Zuerst sollte überprüft werden, ob die "normalen" österreichischen Impfungen wie Tetanus, Polio oder Masern aufzufrischen sind. Um den bestehenden Impfstatus zu überprüfen können wir in der Tropenordination auch Bluttests (Titer) durchführen. Dank Kombinationsimpfungen können wir durch zwei Impfungen alle "Kinderimpfungen" auffrischen.

Die Durchführung der Hepatitis A & B Impfung ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Seit 2014 ist bei der Einreise aus Pakistan (Land- und Luftweg) eine Bestätigung über eine durchgeführte Polioimpfung verpflichtend!

Typhus:

Zu den Basisimpfungen für die meisten Indienreisenden gehört auch die Typhusimpfung. Wohl ist diese Erkrankung dank Antibiotika inzwischen gut heilbar, aber speziell in Indien gibt es zunehmend hochresistente Typhuserreger, sodass eine entsprechende Therapie schwierig werden kann.

Tollwut:

Indien ist das Land mit den meisten Tollwutopfern der Welt, geschätzt werden zwischen 20.000 und 30.000 Tote jedes Jahr und regelmäßig sind auch Touristen betroffen. Das ist der Grund, warum fast allen Reisenden eine Tollwutimpfung dringend angeraten wird. Der Impfstoff ist gut verträglich.

Japan B Encephalitis:

Die Japan B Encephalitis kommt in Indien vor, ist jedoch relativ selten. Speziell in Nordindien (Uttar Pradesh) werden seit einigen Jahren gehäuft Infektionen und Ausbrüche gemeldet. Touristen erkranken nur selten an dieser Erkrankung, sodass wir in erster Linie Indienreisende mit erhöhtem Risiko (längerer Aufenthalt, Rucksackreise) impfen.

Cholera:

Cholera gibt es in Indien, jedoch betrifft es nur den ärmsten Teil der Bevölkerung. Die Schluckimpfung gegen Cholera bietet für Reisende nach Indien einen wichtigen Vorteil: sie schützt teilweise vor Reisedurchfall, sodass Touristen die zu Durchfallserkrankungen neigen sich diese Impfung überlegen sollten.

Meningokokken:

Im Norden Indiens inklusive Himalayaregion kommt die Meningokokkenmeningitis gehäuft vor. Für Individualreisende oder bei Kontakt mit Kindern sollte diese Impfung durchgeführt werden.

Denguefieber:

Indien gehört zu den Ländern mit hohem Denguefieberrisiko. Auch Touristen erkranken regelmäßig. Betroffen ist das ganze Land inklusive den Städten wie New Delhi und auch die Touristenregionen wie Goa und Kerala. Seit 2023 ist eine Impfung gegen Denguefieber erhältlich, diese muss aber mindestens 3 Monate vor dem Abflug begonnen werden. 

Malaria:

Risikogebiete: Geringes Malariarisiko im ganzen Land in Höhenlagen unter 2.000m, sowie auf den Andamanen und Nikobaren.
Mittleres Risiko in den Monaten Juli - November in Chhattisgarh, Orissa, Jharkhand, Westbengalen und in den Bundesstaaten und Regionen östlich davon (Assam, Brahmaputra, u.a.).
In den letzten Jahren wurden bei Badeurlaubern in Goa einige Fälle an Malaria beobachtet. Auch der unter Backpackern beliebte Ort Hampi im Bundesstaat Karnataka gilt als Malariarisikogebiet.

Kein Malariarisiko: Höhenlagen über 2.000m von Himachal Pradesh, Jammu, Kaschmir, Sikkim, Arunchal Pradesh und Lakkadiven.

Übertragungsmonate: ganzjährige Gefährdung mit saisonalen Schwankungen. Das Übertragungsrisiko steigt mit dem Monsunregen, der im Juni im Südwesten beginnt und im September den Nordosten erreicht. Die Monsundauer beträgt ca. 3-4 Monate. Die zweite Regenzeit im Südosten verläuft von Oktober bis Dezember.

Für Reisende in der Trockenzeit reicht in den meisten Fällen eine Malaria stand-by Therapie.

Sonstige Gesundheitsgefahren:

Wegen den ungenügenden Hygienebedingungen sind Durchfallserkrankungen in Indien sehr häufig: bakterielle Ruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Salmonellose und diverse andere Durchfallserreger bedrohen den Reisenden. Beachten sie den Spruch: "Cook it, peel it, boil it or forget it!"

Neben den durch Moskitos übertragenen Krankheiten wie Denguefieber und Malaria kommen immer wieder Fälle von Zika und Chikungunyafieber bei Touristen vor. Schutz vor Moskitos!